Arbeitskreis Origenes  

 Home Neues Termine Newsletter Impressum Kontakt Download Links Ein-Wort

 Leben des OrigenesLehre des OrigenesGeschichteVorträge zu OrigenesPrimärliteraturSekundärliteratur
Nahtoderfahrungen
Präexistenz
Literatur
Dokumentarfilme
Kommentare
Das Neue Weltbild

   

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

 

 

 

   

   

  

 


 

 


 

 

 


 

Theresia Heither

 Das Gebet bei Origenes[1]

Die Gedanken des Origenes zum Thema "Gebet" finden wir in konzentrierter Form in seiner Schrift "Über das Gebet des Herrn"[2]. Es ist eine verhältnismäßig kleine Schrift, und sie ist uns vollständig im Urtext erhalten. Ich möchte Ihnen die Gedanken des Origenes über das Gebet referieren, weil ich glaube, daß sie uns auch heute noch Anregungen geben können für unser Beten. Dabei werde ich nicht in der Reihenfolge vorgehen, wie Origenes seine Überlegungen vorträgt, sondern das von ihm Gesagte unter bestimmten Gesichtspunkten zusammenfassen.

 

 

1. Gebet als Wunder

Das Gebet als solches ist ein Wunder. Diesen Satz müssen wir im eigentlichen Wortsinn verstehen. Ein Wunder kann man bestimmen als ein Ereignis, bei dem das Eingreifen Gottes in die Welt und ihre Zusammenhänge unmittelbar deutlich wird. Deshalb ist es etwas Staunenswertes und Unerwartetes, das den Menschen innehalten läßt[3]. In diesem Sinn ist Beten für Origenes ein Wunder. Er ist davon überzeugt, daß Beten etwas seiner Natur nach Unmögliches darstellt, etwas, das dem Menschen als bloßem Menschen nicht möglich ist. Er müßte ja einen Zugang haben zu Gott und ihn erreichen können. Doch wie könnte ein Mensch die Gedanken und Pläne Gottes erfassen?[4]

Origenes geht nicht von einer Definition des Betens aus, sondern setzt, wenn er so anfängt, selbstver­ständlich, wie es der biblischen Tradition entspricht, voraus, daß Beten ein Sprechen mit Gott und zu Gott ist. Weil Beten aber für Origenes etwas seiner Natur nach Unerreichbares ist, darum ist der Satz aus dem Römerbrief: "Wir wissen nicht, was wir, so wie es sich gebührt, beten sollen" (Röm 8,26) das Leitmotiv für seine Schrift über das Gebet. Er geht von diesem Zitat aus und kehrt immer wieder zu ihm zurück. Er argumentiert: Wenn sogar Paulus, wie er selber sagt, nicht weiß, wie er nach Gebühr beten soll, wie sollen dann wir es wissen und eine Schrift über die rechte Art des Betens verfassen?

Seit Origenes sind unendlich viele Bücher und Schriften über dieses Thema geschrieben worden. Im Gebet erfah­rene Menschen sprechen über die Methode, die zum richtigen Beten führen soll und geben Ratschläge, um den Menschen in ihren Schwierigkeiten beim Beten zu helfen. Origenes dagegen sieht sich selbst nicht als spirituel­len Meister, sondern ist davon überzeugt, daß es sich beim Gebet um etwas dem Menschen grundsätzlich Unmögli­ches handelt. Wie könnte er also über eine Methode des Betens sprechen? Der Mensch kann von sich aus nicht mit Gott in Kontakt treten. Es ist also nicht nur Demut, wenn Paulus behauptet, nicht zu wissen, wie er nach Gebühr beten soll, sondern es ist ganz einfach die volle Wahrheit, die er damit bezeugt.

Daher macht der Mensch, wenn echtes Beten zustande kommt, im Glauben die Erfahrung eines Wunders. Gott greift ein und gibt ihm eine Fähigkeit und Möglichkeit, die ihm nicht von sich aus zukommt. Wie bei allen Wundern besteht auch bei diesem die Schwierigkeit, daß man es nicht nachweisen kann. Wer wirklich betet, macht eine Glaubenserfahrung, er erfährt das Eingreifen Gottes in sein Leben, aber er kann das niemand anderem beweisen. Er steht vor einem Ereignis, das auch für ihn unfaßbar ist, und staunt. Woran erkennt man aber, ob man wirklich betet, ob man wirklich Kontakt mit Gott hat?

Die Frage entspricht der anderen nach der Echtheit der Prophetie und der Inspiration der Schrift. Diese Echtheit erweist sich durch die Kraft, die das Leben der Menschen verändert. Auch Gebet verändert das Leben des Menschen, denn der Geist befähigt den Verstand des Menschen, göttliche Weisheit zu erfassen und auszu­sprechen. Der einzige Weg, auf dem das Beten ermöglicht wird, ist diese Inspiration durch den Heiligen Geist. Nur im Geist haben wir Zutritt zu Gott, weil nur der Geist die volle Redefreiheit vor Gott, dem Vater, hat[5].

Der Mensch wird also in eine ganz neue Dimension erhoben und erfährt etwas Neues. Wir können nur beten, wenn der Geist gleichsam in Hörweite von uns gebetet hat, wir müssen ihn gehört und seine Lehre aufgenommen haben. Das bedeutet: Gebet ist immer zuerst und vor allem Hören auf Gott, nur der wirklich Hörende kann beten, denn rechtes Beten erfordert immer zuerst eine Aktion Gottes. Auch wenn wir versuchen, Gott unsere Nöte vorzutragen und zu ihm um Hilfe zu schreien, können wir das nur in angemessener Weise, also so, daß Gott uns hört, wenn wir zuerst auf den Geist Gottes hören, der uns lehrt, wie wir unser Anliegen sehen und aussprechen sollen.

 

 

2. Gebet als Begegnung mit dem lebendigen, personalen Gott

 

Ist es eigentlich selbstverständlich, daß Beten die Begegnung mit Gott ist? Kann man diesen Vorgang so beschreiben wie irgendein anderes Ereignis? Nach der Wende durch die Philosophie Kants sprechen wir statt von metaphysischen Realitäten lieber und vorsichtiger nur von dem, was im Innern des Menschen vorgeht, und reden statt von der Begegnung mit Gott von den Erfahrungen, die wir mit Gott machen oder zu machen wünschen. Wir sprechen über das, was in unserem Inneren vorgeht, wenn wir uns dem Gebet widmen, und berücksichtigen das Tun Gottes dabei kaum. Oft ist nicht der lebendige Gott als Gegenüber gemeint, sondern etwas Göttliches, Spirituelles, Transzendentes, dem wir uns aussetzen.

Origenes dagegen ist einerseits ganz realistisch in seiner Glaubenserkenntnis, also spricht er von der Begegnung mit Gott, andererseits weiß er um den Abgrund zwischen Gott und den Menschen, den Gott durch seine Selbstmitteilung über­brückt und gründet deshalb alle seine Aussagen über das Gebet auf die Offenbarung Gottes. Wenn man die Ausführungen des Origenes in seiner Schrift über das Gebet liest, fällt rein formal auf, daß er eine Fülle von Schriftzitaten heranzieht. Jede Frage, sei es nach den Worten des Gebets, nach der rechten inneren Einstellung beim Gebet, auch nach Gebetsort, -zeit und -haltung wird mit einem oder mehreren Schriftworten beantwortet. Damit bringt Origenes zum Ausdruck: Gott selber muß sagen, wie er den Kontakt mit uns will. In dem Zitat aus dem Römerbrief, das als Leitmotiv für die Schrift des Origenes gelten kann, heißt es: "Wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie es sich gebührt"; wörtlich steht da: wie es sein muß. Dieses "Müssen" ist ernst zu nehmen. Das Gebet muß in einer bestimmten Art und Weise vollzogen werden, um überhaupt Gebet zu sein, denn es ist Begegnung mit dem lebendigen, frei handelnden, personalen Gott, der die Begegnung ermöglicht und schenkt, so wie er es in der Schrift geoffenbart hat. Sein Tun ist das Entscheidende bei dieser Begegnung.

Es kommt also nicht darauf an, wie wir Menschen uns das Gebet vorstellen, wie es uns leichter oder schwerer fällt zu beten, sondern es kommt einzig und allein darauf an, wie Gott den Kontakt mit uns will. Es genügt für uns nicht zu wissen, was, d.h. welche Worte wir beten sollen, wir müssen auch wissen, wo, wann und in welcher inneren und äußeren Haltung wir beten sollen, um Gott wirklich zu erreichen. Darüber kann man sich viele kluge und tiefschürfende Gedanken machen, für den Glaubenden sind sie als rein menschliche Gedanken unnütz, weil Gott uns dazu etwas gesagt hat und wir auf ihn hören und seine Worte beachten müssen. Origenes gibt sich große Mühe zu erfassen, was in der Schrift von Gott gesagt ist über die Art und Weise, wie er den Kontakt mit uns will. Das soll mit Beispielen erläutert werden.

Zur Frage nach dem Gebetsort zieht Origenes 1 Tim 2,8 heran: "Ich will, daß die Männer an jedem Ort beim Gebet ihre Hände in Reinheit erheben, frei von Zorn und Streit." Indirekt ist damit gesagt, daß man überall beten kann und der Ort keine wesentliche Bedeutung hat. Die Heiligkeit des Ortes wird nicht von irgendeiner Weihe bestimmt, eine Kirchweihe gibt es in dieser frühen Zeit noch nicht, sondern von den an dem Ort versammelten Menschen. Wenn eine Gemeinde von Glau­benden sich zum Gebet versammelt, sind die Engel anwesend, die sie beschützen, und deshalb hat der Versammlungsort der Gemeinde einen Vorrang und ist geeigneter für das Gebet als andere Orte. Die Menschen und ihr Tun bestimmen also den Ort, nicht umgekehrt.

Von derselben Schriftstelle leitet Origenes auch die normale Gebetshaltung ab, die ein Christ einnehmen soll. Er soll zum Himmel emporblicken und dabei die Hände erheben und ausstrecken, denn damit bildet sein Körper das ab, was in seiner Seele geschieht[6]. Das ist eine ziemlich anstrengende Haltung, und wenn sie für Origenes als normale Gebetshaltung galt, bedeutet das, daß Beten von Origenes nicht als ein Ausruhen, sondern als ein intensives Tätigsein angesehen wurde. Gott will, daß der Mensch sich austreckt nach der Begegnung mit dem im Himmel, d.h. über allem thronenden Gott. Er darf nicht in sich selbst bleiben, sondern muß den ganz anderen suchen.

Als Gebetshaltung wird in der Schrift auch vom Knie­beugen gesprochen, denn damit wird ebenfalls eine innere Haltung des Betenden ausgedrückt, die Haltung der Demut und Unterordnung. Deshalb ist auch diese Haltung den Gläubigen zu empfehlen. Nur auf den Demütigen sieht Gott herab und hört sein Flehen.

Wie alle Orte, so ist auch jegliche Zeit zum Beten geeignet, denn das Leben des Christen soll zu einem unablässigen Gebet werden. Als Weg zu diesem Ziel, das von der Schrift vorgezeichnet ist, soll das aus­drückliche Beten des Christen mindestens dreimal am Tag stattfinden[7], damit so alle Zeit vom Gebet umfaßt wird.

Für das Gebet unabdingbar notwendig ist die rechte innere Haltung und Gesinnung, von der verschiedene Schriftworte sprechen. Unerläßlich ist die Versöhnung mit dem Bruder, bevor man zum Gebet kommt, weil das im Gebet des Herrn ausdrücklich als Bedingung angegeben ist. Im übrigen ist es schwer, die notwendige innere Haltung konkret zu fassen, sie muß auf jeden Fall volle Übereinstimmung mit der Vorsehung sein, ohne jedes Murren und ohne jede innere Unzufriedenheit[8].

Dazu wie man nicht beten soll, macht die Schrift klare Aussagen, die man zusammenfassen kann in dem einen Begriff "plappern", der für das Beten der Heiden gilt (vgl. Mt 6,7). Die Heuchler, deren Gebet ebenso verwerflich ist, sprechen die Worte des Gebetes in falscher Haltung und Absicht. Wer nach Mt 6,5 nicht vor Gott, sondern vor den Menschen betet, der ist ein Heuchler und kann nicht erwarten, daß sein Gebet von Gott angenommen wird. Wer Ehre von den Menschen sucht, hat, wie die Schrift sagt, nicht auf den Geist, sondern auf das Fleisch gesät, d.h. er erwartet nicht das Leben von Gott, sondern geht auf ein Ziel in dieser Welt zu, was dem Beten in sich fremd ist und es deshalb entwertet[9].

 

 

3. Gebet und Vorsehung

 

Im Kampf gegen die Gnostiker betont Origenes die Willensfreiheit des Menschen und stellt sie als wichtiges Anliegen der ganzen Schrift her­aus. Dabei stößt er auf die Schwierigkeit, daß Gebet, speziell Bittgebet als freie und wirksame Aktion des Menschen und Vorsehung Gottes einander zu wider­sprechen scheinen. Er muß also eine Lösung finden, wie man Vorausplanen Gottes und Willensfreiheit miteinander in Einklang bringen kann. Eine wichtige praktische Frage auf diesem Gebiet ist die Frage nach dem Ver­ständnis des Bittgebetes, die Origenes nach Möglichkeit auch denkerisch lösen will.

Es gibt Leute, die jedes Gebet für überflüssig halten, gerade wegen der Vorsehung und dem Vorauswissen Gottes. Origenes spricht dabei nicht von Leuten, die gottlos sind oder überhaupt nicht an eine Vorsehung glauben, - mit ihnen kann man nicht über den Sinn von Gebet diskutieren-, sondern von solchen, die eine sehr hohe Meinung von Gott haben und gerade deswegen nicht glauben können, daß unser Beten irgendetwas bei Gott erreichen kann. Mit einem sehr einleuchtenden Bild macht er die Ansicht dieser Leute verständlich und sagt, daß wir im Verhältnis zu Gott wie kleine, unmündige Kinder sind. Der Vater handelt zum Wohl der Kinder, ohne auf ihre Bitten zu warten, weil sie gar nicht in der Lage sind, ihre Wünsche angemessen auszusprechen bzw. gar nicht wissen, worum sie bitten sollen[10].

Wenn man die Vorsehung Gottes als Prädestination im absoluten Sinn, wie die Gegner des Gebetes sie ver­stehen, interpretiert, dann ist Beten unsinnig, denn wenn Gott alles im voraus bestimmt, dann kann man nicht erwarten, daß man mit einem Gebet irgendetwas bewirken oder verändern kann. Auch dafür bringt Origenes ein einleuchtendes Beispiel und verstärkt damit noch das Argument der Gegner. Die Sonne geht auf nach den Gesetzmäßigkeiten, wie Gott sie bestimmt hat, sie steht am hohen Himmel und versengt die Menschen mit ihrer Glut, ohne daß noch so intensives Gebet daran etwas ändern könnte[11]. Aber die Natur ist nicht das einzige Feld, auf dem sich die Prädestination auswirkt, viel wich­tiger für den Menschen ist seine eigene Erwählung bzw. Verwerfung, die Gott, wie die Schrift bezeugt, eben­falls im voraus festlegt. Origenes führt selbst die Schriftstellen an, die für die Gegner des Gebetes überzeugende Argumente sind. Diese schlußfolgern: "Also gehört einer entweder zu den 'vor Grundlegung der Welt Auserwählten' (Eph 1,4), und dann ist es un­möglich, daß er der Erwählung verlustig geht, weshalb er das Gebet nicht nötig hat; oder er ist nicht auserwählt und nicht vorherbestimmt, und dann betet er vergeblich, da er nicht erhört werden wird, wenn er auch unzähligemal betet"[12].

Origenes hat so das Problem zugespitzt und versucht nun, die Argumente der Gegner zu widerlegen und, wie es das Anliegen seiner gesamten theologischen Bemühung ist, die Willensfreiheit zu begründen und zu ver­teidigen. Er erklärt Freiheit als eigene Bewegung und Selbstbestimmung. Freie Wesen unterscheiden sich von der übrigen Schöpfung darin, daß sie sich durch sich selbst bewegen können, also nicht von anderen bewegt werden wie die Steine und leblosen Gegenstände und auch nicht aus sich selbst, d.h. der in ihnen wohnenden Natur, bewegt werden wie die Pflanzen und Tiere, sondern ihre Bewegung selbst bestimmen. Das bedeutet nicht nur, daß sie hingehen können, wohin sie wollen, sondern auch, daß sie ihr eigenes Wesen und ihre geistige Entwicklung bestimmen[13].

Origenes zeigt, daß die Freiheit von allen und in allem vorausgesetzt wird. Er stellt dar, daß wir in unserem ganzen Denken und Verhalten von der Tatsächlichkeit der Willensfreiheit ausgehen, denn Lob und Tadel wären völlig unsinnig unter der Voraussetzung der Determination. Gottes Vorauswissen hebt die Freiheit nicht auf, sondern ermöglicht sie, sein Heilsplan für jeden einzelnen Menschen und die Gesamtheit des Leibes Christi setzt das freie Sich-selbst-Bestimmen der Menschen voraus und ordnet es in das Ganze sinnvoll ein. Gott handelt dabei auf einer höheren ­Ebene als der Mensch, indem er Wesen schafft, deren Freiheit er nicht zu beeinträchtigen braucht, um seinen Heilsplan durchzuführen. Seine Vorsehung ist nicht als Ursache der Ereignisse anzusehen, sie schaltet die Freiheit nicht aus, sondern ermöglicht das freie Handeln des Menschen mit seinen ursächlichen Wirkungen und gibt ihm einen Platz und einen Sinn im Ganzen der Weltord­nung[14].

Ein wesentlicher Teil der freien Selbstbestimmung des Menschen ist sein Beten, besonders das Bittgebet, das im Betenden die Aufnahmebereitschaft für Gottes Gaben realisiert und ihn würdig macht, diese zu empfangen. Das Gebet bewirkt also tatsächlich etwas und Gott reagiert seinerseits in Freiheit auf die Bitten des Menschen, um die er doch bereits im voraus wußte. Er hat diese freie Tat des Menschen ermöglicht und sie sinnvoll in seinen Heilsplan sowohl für die Person des Betenden als auch für den Sinnzusammenhang der gesamten Weltordnung eingebaut, den der Mensch niemals durchschauen kann.

 

 

4. Gebet bewirkt Gemeinschaft

 

Origenes will mit seiner Schrift über das Gebet erklären, welchen Sinn und Nutzen Beten hat, weil er Menschen kennt, die radikal bestreiten, daß es sinnvoll sein könnte zu beten. Sie stützen sich darauf, daß Gott gemäß dem Wort der Schrift weiß, was wir nötig haben, und so handelt, wie er es in seiner Vorsehung beschließt. Gegen solche Überzeugungen und für die Menschen, die am Wert des Gebetes festhalten wollen, stellt Origenes klar heraus, was das Gebet, wenn es so vollzogen wird, wie es sich gebührt, bewirkt.

Zunächst einmal wird die Seele, die betet, vom Geist erfüllt. Was der Mensch in sich aufnimmt an Gedanken und Vorstellungen, das bestimmt und prägt ihn. Wenn er betet, steht Gott ihm vor Augen, das Bild des Antlitzes Gottes leuchtet vor ihm auf und wird seiner Seele eingeprägt. Die Seele des Menschen ist nämlich nach der Anthropologie des Origenes[15] die entscheidende Mitte des Menschen, die sich entweder zum Fleisch neigt und von ihm bestimmt wird, oder zum Geist strebt und von ihm geführt und geleitet wird. Beim Beten nähert sich der Geist der Seele und verbindet sich mit ihr, so daß sie geistig wird. Damit erreicht sie ihr eigentliches Ziel und ihre Bestimmung.

Der Beter tritt nicht nur in Gemeinschaft mit dem Geist, sondern es gilt auch: Wer recht betet, hat Anteil am unablässigen Gebet des Logos; er wird einbezogen in das dauernde Tun des Logos vor dem Vater. Origenes drückt das sehr klar aus: "Ferner aber wird er infolge der vorher erwähnten Rein­heit und durch sein Gebet Anteil an dem Gebet des Logos Gottes haben, der auch inmitten derer steht, die ihn nicht kennen, und keinem seinen Beistand versagt und zugleich mit dem zum Vater betet, dessen Mittler er ist. Denn 'Hoherprie­ster' unserer Opfer und 'Fürsprecher' (vgl. Hebr 2,17) beim Vater ist der Sohn Gottes, der für die Betenden betet und zugleich mit den Anrufenden anruft. Er würde aber nicht wie für Freunde für die beten, die nicht durch seine Vermittlung beständig beten, auch nicht wie für solche, die be­reits sein Eigentum sind, Fürsprecher Gott gegenüber sein, wenn diese nicht seinen Lehren gehorsam sind, 'daß man allezeit beten und nicht lässig werden solle' (Lk 18,1)"[16].

Das Gebet verbindet den Menschen also mit dem Geist und mit dem Logos, die ihn zum Vater führen; besser noch sollte man andersherum formulieren: Der Sohn kommt mit dem Vater in die verschlossene Kammer des Betenden, um dort Wohnung zu nehmen und diese Kammer weit zu ma­chen[17]. Doch das ist nicht alles. Die Gemeinschaft, die das Gebet bewirkt, erstreckt sich auch auf die Engel und Heiligen. Dafür bringt Origenes mehrere Belege aus der Schrift. Er weiß, daß die Heiligen im Himmel mehr als die Christen auf Erden von allen Tugenden erfüllt sind, also auch von der Nächstenliebe. Sie sind mit ihren Gliedern hier auf Erden so eng verbunden, daß von ihnen noch mehr gilt, was Paulus von den Christen in der irdischen Gemeinde sagt: "Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit" (1 Kor 12,26). Sie leiden mit unseren Schwächen, freuen sich auch wie die Engel über unsere Bekehrung[18].

Origenes hat die Lehre von den Schutzengeln aus der jüdischen Tradition übernommen. Jeder einzelne Gläubige hat seinen persönlichen Engel, der mit ihm betet und ihm bei seinen Anliegen hilft[19]. Aber das gilt nicht nur für den persönlichen Bereich. Jede Versammlung von Christen wird von einer Versammlung der Engel begleitet, so daß immer eine zweifache Kirche anwesend ist. Origenes leitet das aus einer Stelle bei Matthäus ab, an die man zunächst gar nicht denkt. Nach der Versuchung werden die Engel als im Dienst Christi stehend gezeigt, wenn es heißt: "Engel kamen und dienten ihm" (Mt 4,11). Weil Jesus aber auch jetzt anwesend ist in der Gemeinde derer, die an ihn glauben, sind auch die ihm dienenden Engel anwesend und helfen mit zum Wachsen und Gedeihen seines Leibes[20].

Unser Beten ist also die Tat, die am intensivsten Gemeinschaft wirkt und begründet, die Gemeinschaft in Gott und mit Gott, die zugleich die einzige Form wirklicher Gemeinschaft unter Menschen ist. Wer betet, hat die menschliche Einsamkeit überwunden.

 

 

5. Das Gebet erstrebt das Göttliche und Große.

 

In der Schrift über das Gebet ist es für Origenes eines seiner ganz großen Anliegen zu betonen, daß der Inhalt des Gebetes groß, himmlisch, geistig und, am klarsten ausgedrückt, göttlich sein muß. Wenn wir Gottes Realität wirklich ernst nehmen, können wir ihm nur begegnen, wenn unser Denken auf ihn ausgerichtet ist, d.h. negativ ausgedrückt, nicht um Banalitäten und Kleinigkeiten unseres alltäglichen Lebens kreist. Dieses Anliegen entspricht genau der Art des Schriftverständnisses bei Origenes. Er gibt sich nicht zufrieden und sucht bei jeder Stelle in der Schrift so lange und intensiv, bis er einen geistigen und, wie er es nennt, Gottes würdigen Sinn findet. Die Schrift ist das Gespräch Gottes mit seinem Volk und kann deshalb nicht Selbstverständlichkeiten und Alltäglichkeiten enthalten, sondern als Offenbarung schenkt uns Gott sich selbst und das bedeutet, er vermittelt uns in der Schrift eine Erkenntnis, die uns mit göttlichen Gedanken erfüllt.

Ganz parallel dazu betont Origenes in der Schrift über das Gebet, daß unser Reden vor Gott seiner Würde entsprechen muß. Unsere Bitten sollen das Große und Geistige erfassen, das Gott uns schenken will. Man könnte allerdings einwenden, wie auch Origenes sofort erkannt hat, daß die Heiligen des Alten Bundes sehr wohl auch um irdische Dinge gebetet haben und ihr Gebet von Gott erhört wurde. Doch gerade das hinterfragt Origenes. Gibt Gott wirklich solche Dinge wie Fruchtbarkeit, leibliche Gesundheit, Rettung vor den Nachstellungen der Feinde, Befreiung aus dem Bauch des Ungeheuers? Wenn es, wie man annehmen muß, beim Beten der Heiligen um Großes und Göttliches geht, dann sind diese irdischen Gaben nicht das eigentlich Gemeinte und von Gott Geschenkte. Sie sind nur der Schatten der eigentlichen Wirklich­keit. Origenes nimmt dieses Bild sehr wörtlich. Der Schatten ist zwar immer dabei, wenn man eine Sache besitzt, aber er ist nicht die Sache selbst, sondern weist auf sie hin und kann je nach dem Stand der Sonne kürzer oder länger sein. "Wie man nicht sagen darf, daß, wenn jemand uns irgendeinen beliebigen Gegenstand schenkt, er uns den Schatten des Gegenstandes geschenkt habe ‑ denn er gab den Gegenstand nicht in der Absicht, gewissermaßen zwei Dinge zu gewähren, den Gegenstand und den Schatten, sondern die Absicht des Gebers ist, einen Gegenstand zu geben, mit der Gabe des Gegenstandes ist aber auch verbunden, daß wir seinen Schatten erhalten ‑ ebenso werden wir, wenn wir mit unserm von erhabeneren Gedanken erfüllten Sinne die Gaben wahrnehmen, die uns von Gott vorzugsweise geschenkt werden, ganz passend sagen, daß als Begleiterscheinungen der großen und himmlischen geistigen Gnadengaben die körperlichen Dinge einem "jeden" der Frommen "zu seinem Besten" gegeben sind"[21].

Mit diesem Bild kann Origenes gut erklären, daß nicht alle Gebete erhört werden bzw. nicht erhört zu werden scheinen. Wir staunen über einen so großen Glauben, wie er sich in dem folgenden Text ausspricht, der das Bild weiterführt mit dem Beispiel von der Sonnenuhr: "Für einige sind nämlich die Zeiger der Sonnenuhr zu einer gewissen Zeit ohne Schatten, für andere aber sozusagen mit kurzem Schatten, und wiederum für andere vergleichsweise mit längerem Schatten versehen... Wie nun der, welcher nach den Sonnenstrahlen verlangt, weder durch An­wesenheit noch Abwesenheit des Schattens der körperlichen Dinge erfreut oder betrübt wird, da er das Notwendigste hat, sobald er hell beleuchtet ist, mag er nun entweder des Schattens beraubt sein oder mehr oder weniger von dem Schatten haben; so werden wir, wenn das Geistige in unserem Besitze ist und wir von Gott zu dem vollkommenen Erwerb der wahren Güter erleuchtet werden, uns nicht kleinlich um ein unbedeutendes Ding, das dem Schatten entspricht, kümmern. Denn alles Weltliche und Körperliche, von welcher Beschaffenheit es auch immer sein mag, hat die Bedeutung eines flüchtigen und kraftlosen Schattens und kann durchaus nicht mit den heilsamen und heiligen Gaben Gottes, (des Herrn) der Welt, verglichen werden. Ist denn ein Vergleich möglich zwischen leiblichem Reichtum und dem Reichtum 'in Wort und Weisheit jeder Art' (vgl. 1 Kor 1,5)? Wer sollte wohl bei klaren Sinnen die Gesundheit von Fleisch und Bein einem gesunden Geist und einer starken Seele und wohlgeordneten Gedanken gleichsetzen? Alles dies, durch das Wort Gottes ins Ebenmaß gebracht, macht die körperlichen Leiden zu einer unbedeutenden Schramme und womöglich zu etwas noch Geringfügigerem, als eine Schramme ist"[22].

Diese letzte Behauptung ist allein mit einem festen und starken Glauben realisierbar. Sie entspricht dem Wort des heiligen Paulus: "Ich denke, daß die Leiden dieser Zeit nicht zu vergleichen sind mit der kommenden Herrlichkeit, die an uns offenbar werden wird" (Röm 8,18). Es gibt wirklich grauenvolles Leiden, und es könnte leichtfertig und oberflächlich klingen, es mit einer Schramme zu vergleichen. Nur im Vergleich mit den himmlischen Gütern ist eine solche Aussage zu ertragen. Wer die Größe der Gaben Gottes bedenkt, ja wer sie nicht nur bedenkt, sondern etwas von der kommenden Herrlichkeit erfahren hat und deshalb in der Lage ist, den unendlich großen Reichtum Gottes annähernd zu würdigen, im Vergleich mit dem die irdischen und vergänglichen Dinge wirklich nur wie der Schatten der eigentlichen Realität sind, kann so etwas in glaub­würdiger Weise sagen. Origenes ist ernst zu nehmen, wenn er sagt: "Beten muß man also, beten um die vorzüglich und wahrhaft großen und himmlischen Güter, und die Sorge um die den Hauptgütern als Begleit­erscheinung folgenden Schatten Gott anheimstellen, der ja weiß, 'wessen wir unseres vergänglichen Körpers wegen bedürfen, bevor wir es von ihm erbeten ha­ben' (vgl. Mt 6,8)"[23].

 

 

6. Das Gebet soll unablässig sein[24].

 

Wie kann man das Gebot des Apostels verstehen: "Betet ohne Unterlaß" (1 Thess 5,17) und die Aufforderung des Herrn im Evangelium, man solle nicht nachlassen im Beten (Lk 18,1)? Das ist nur realisierbar, wenn wir Beten als unser Leben schlechthin sehen, nicht nur als vorübergehende Tätigkeit und als eine Tätigkeit neben anderen. Origenes begreift Beten als das wesentliche Tun des Menschen, das seinem ganzen Leben den Sinn gibt, auf das alles andere Tun hingordnet ist. Das Gebet umfaßt und durchdringt alles, und das ganze Leben des Christen kann als ein einziges großes und zusammenhängendes Gebet betrachtet werden, wie Origenes sagt[25]. Eigentlich ist das nur in Christus volle Wirklichkeit, aber abbildhaft doch auch in jedem Christen. Allerdings gibt es in uns Sünde, die das ständige Beten unterbricht und stört, weil sie das Leben auf ein anderes Ziel hinordnet. Nur Christus betet unaufhörlich zum Vater, sein Leben ist ganz auf den Vater ausgerichtet; er wird jederzeit erhört, weil er jederzeit betet, wie im Evangelium bezeugt ist. Der Christ sollte danach streben, sein Leben Christus anzugleichen. Das geht aber nur, wenn sein Leben immer wieder in das ausdrücklich so genannte Gebet mündet. Mindestens dreimal am Tag soll der Christ ausdrücklich beten, damit so der ganze Tag davon geprägt ist, und das Gebet wirklich sein ganzes Leben mitumfaßt.

 

Es wäre also ein Mißverständnis zu meinen, Gebet sei eine partikuläre Tätigkeit, der sich speziell die Frommen widmen, die besonders Frommen besonders lange. Wenn man Beten so versteht wie Origenes als bewußte Hinwendung zu Gott im Hören auf ihn und Sprechen zu ihm, dann kann man in dieser Welt gar nicht sehr lange beten. Man muß immer wieder zu anderen Tätigkeiten übergehen. Andererseits ist es falsch zu meinen, Gebet sei nur eine innere Haltung, die man in allen verschiedenen Lebenssituationen in sich tragen kann. Nein, Origenes meint, wie gerade bei der Erklärung des unablässigen Gebetes deutlich wird, einerseits eine Tätigkeit, der man sich mit aller Konzentration widmen muß, und andererseits das ganze Leben, das durch diese Tätigkeit seine Prägung, Bestimmung und Vollendung erhält. Er sagt, der vollkommene Christ sei der Mensch, der seine Augen zu Gott erhebt in seinem Sinnen und Denken und die Hände in seinem Handeln, um so seine Seele zu Gott zu erheben[26]. Damit ist das Leben des Menschen und Christen charakterisiert als auf das Endziel bezogen, zu dem es strebt und auf das es hingerichtet ist, nämlich Gott alles in allem sein zu lassen. Man kann mit Recht formulieren: "Daher ist das Gebet ohne Unterlaß Eschatologie im Vollzug"[27], Leben des Himmels, zu dem wir berufen sind.


 

[1] Vortrag der am 15.11.95 und am 18.11.95 in der Abtei Mariendonk gehalten wurde.

[2] Origenes, Ausgewählte Schriften. Bd.1: Schriften vom Gebet und Ermahnung zum Martyrium. Aus dem Griechischen übersetzt von P.Koetschau = Bibliothek der Kirchenväter 48 (München 1926). Die Texte aus der Schrift vom Gebet sind dieser Übersetzung entnommen. Vgl. dazu W.Gessel, Die Theologie des Gebetes nach "De Oratione" von Origenes (München 1975).

[3]Vgl. Johanneskommentar 13,64: "Ich glaube nun, daß die wunder­baren Machttaten Jesu "Wunder" genannt werden, insofern sie in sich unbegreiflich und durch ihre Außergewöhnlichkeit erstaunlich sind und Menschen­mögliches übersteigen" (Übersetzung nach Gögler, R., Origenes, Das Evangelium nach Johannes. Übers. und eingef. von R.Gögler (Einsiedeln 1959) 282).

[4] Vgl. Zenger, E., Mit meinem Gott überspringe ich Mauern (Freiburg 1987) 11: "An dem, der Psalmen rezitiert, geschieht das Wunder, daß er sich frei dem Gott der Freiheit aussetzt."

[5] Vgl. Origenes, Vom Gebet 14,5.

[6] Vgl. Origenes, Vom Gebet 31,2.

[7] Vgl. Origenes, Vom Gebet 12,2.

[8] Vgl. Origenes, Vom Gebet 10,1.

[9] Vgl. Origenes, Vom Gebet 19,2.

[10] Vgl. Origenes, Vom Gebet 5,2: "Es ist aber wohlbegründet, daß er, der Vater und Schöpfer des Alls, der 'all das Seiende liebt und nichts von dem verabscheut, was er geschaffen hat'(Weish 11,24), die Angele­genheiten eines jeden auch ohne sein Beten zu seinem Heile lei­tet, einem Vater gleich, der sich der unmündigen Kinder annimmt und nicht erst auf ihr Begehren wartet, da sie entweder überhaupt nicht zu bitten imstande sind, oder aus Unkenntnis oft das Gegen­teil von dem (ihnen) Zuträglichen und Nützlichen nehmen wollen. Wir Menschen aber stehen hinter Gott weiter zurück, als die ganz kleinen Kinder hinter dem Verstand ihrer Eltern".

[11] Vgl. Origenes, Vom Gebet 5,3: "Gott hat <aber> natürlich das Zukünf­tige nicht nur vorher erkannt, sondern auch vorher angeordnet, und nichts geschieht im Gegensatz zu dem von ihm vorher Angeordneten. Wie nun jemand für töricht gelten würde, der darum bäte, daß die Sonne aufgehe, da er das auch ohne sein Gebet Eintretende durch sein Gebet herbei­zuführen verlangte, so wäre auch ein Mensch unverständig, welcher meinte, daß um seines Gebetes willen das einträte, was auch ohne sein Beten auf jeden Fall eintreten würde. Wiederum wie derjenige allen Wahnwitz überbietet, der zur Zeit der Sommersonnenwende durch die Sonne belästigt und vor Hitze vergehend der Meinung ist, die Sonne werde sich infolge seines Gebets zu den Sternbil­dern des Frühjahrs entfernen, damit er mäßige Luftwärme genießen könnte; ebenso dürfte (auch) der, welcher seines Betens wegen nicht (all) das (Widerwärtige) erleiden zu müssen glaubt, was dem Menschengeschlecht notwendigerweise zustößt, wohl alle Verrückt­heit übertreffen."

[12] Origenes, Vom Gebet 5,5.

[13] Vgl. Origenes, Vom Gebet 6,1f.

[14] Vgl. zu diesem Problem: Dihle, A., Das Problem der Entscheidungsfreiheit in frühchristlicher Zeit. Die Überwindung des gnostischen Heilsdeterminismus mit den Mitteln der griechischen Philosophie, in: Gnadenwahl und Entscheidungsfreiheit in der Theologie der Alten Kirche. Hrsg. v. E.Mühlenberg = Oikonomia 9 (Erlangen 1980); Kobusch, Th., Die philosophische Bedeutung des Kir­chenvaters Origenes: Theologische Quartalschrift 165 (1985) 94-105; Van der Eijk, Ph. J., Origenes' Verteidigung des freien Willens in De Oratione 6,1-2: Vigiliae Christianae 42 (1988) 339-351.   

[15] Vgl. Rahner, H., Das Menschenbild des Origenes: Eranos-Jahrbuch XV (1947) 197-248. 

[16] Vgl. Origenes, Vom Gebet 10,2.

[17] Vgl. Origenes, Vom Gebet 20,2.

[18] Vgl. Origenes, Vom Gebet 11,1.

[19] Vgl. Origenes, Vom Gebet 11,5.

[20] Vgl. Origenes, Vom Gebet 11,3.

[21] Origenes, Vom Gebet 16,2.

[22] Origenes, Vom Gebet 17,1.

[23] Origenes, Vom Gebet 17,2.

[24] Vgl. zu diesem Abschnitt Schockenhoff, E., Zum Fest der Freiheit. Theologie des christlichen Handelns bei Origenes = Tübinger Theologische Studien (Mainz 1990) 294-297.

[25] Vgl. Origenes, Vom Gebet 12,2.

[26] Origenes, Johanneskommentar 28,37, zitiert bei Schockenhoff 297 (vgl. Anm.24).

[27] Gessel, Die Theologie des Gebetes 249 (vgl. Anm.1).

 

zurück zum Anfang