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Joachim Faulstich

DAS INNERE LAND
Bewusstseinsreisen zwischen Leben und Tod

Knaur-Verlag

Kommentar von Franz Alt

Quelle:  Zeitschrift Publik-Forum 2004

Die Gehirnforscher haben uns in den letzten Jahren erstaunliche Einsichten vermittelt. »Unsere sichtbare Welt ist wie die Oberfläche eines tiefen Ozeans«, sagt Herms Romijn vom Nationalen Institut für Hirnforschung der Niederlande, »wir schaukeln mit unseren Booten auf den Wellen und sehen nicht, was darunter liegt. Aber darunter erstreckt sich eine unendlich tiefe Realität, über die wir so gut wie nichts wissen. Wir fangen erst jetzt an, das alles zu untersuchen.«
Dieses Bild kann gut verstehen, wer einen Tauchkurs gemacht hat oder auch nur einmal an einem belebten Korallenriff mit einer Maske schnorchelte und Zentimeter unter der Wasseroberfläche eine »Anders-Welt« erlebte, die er zuvor nicht mal ahnen konnte. Schon knapp unter der Oberfläche kann alles ganz anders aussehen. Und in derTiefe erst recht!
Schon vor Jahrtausenden haben Schamanen damit begonnen, »das, was darunter liegt«, zu untersuchen. Sie sind »Astronauten des inneren Raumes«, sagen die Ethnologen. Ist aber »innerer Raum« identisch mit der eigenen Psyche, oder ist ein anderer Ort »außer uns« gemeint, ein Ort, von dem Rationalisten bisher nichts gewusst, aber gelegentlich -vielleicht bei einer Meditation - etwas geahnt haben? Oder aber liegt auf der »anderen Seite«, unterhalb der Oberfläche, jene Welt, die Philosophen schon immer gesucht und die Theologen »Jenseits« genannt haben?


»Sicher ist eins«, schreibt Joachim Faulstich in seinem Buch »Das innere Land - Bewusstseinsreisen zwischen Leben und Tod«: »Spätestens am Ende unseres Lebens, wenn die Wahrnehmung der äußeren Realität abschaltet, tauchen wir ein in die Landschaften der Seele. Eine Erfahrung, die das Fühlen und Denken verwandelt, wie alle Berichte über Grenzerfahrungen belegen.« Kommt die Seele aus einem großen Ganzen? Wir wissen zumindest, dass unzählige Menschen in plötzlicher Todesnähe keine Angst, sondfrrn Gefühle des Glücks und des Friedens erleben.
Der Autor, Fernsehredakteur und Filmemacher beim Hessischen Rundfunk, hat für seinen mehrmals ausgestrahlten Film »Jenseitsreisen« nationale und internationale Preise erhalten. Er hat selbst zehn Jahre Erfahrungen in Seminaren über Nahtoderfahrung gesammelt und schildert neue Erkenntnisse der Wissenschaft zu Todesnäheerlebnissen. Das Eindrucksvollste seines Films und des Buches: Der Autor behauptet nichts, sondern lässt Menschen zu Wort kommen, die wissen, wovon sie sprechen, gleich ob Schamanen, Neurowissenschaftler mittelalterliche Mönche oder Menschen mit eigenen Nahtoderfahrungen. Bringen uns solche Erfahrungen Auskunft über die Unsterblichkeit der Seele und über eine jenseitige Welt?
Was ist das Reiseziel der Seele? Oder wie es vor 50 Jahren noch im Religionsunterricht hieß: »Wozu bin ich auf Erden?« Die Antwort im katholischen Katechismus lautete damals:
»Um Gottes heiligen Willen zu tun und dadurch in den Himmel zu kommen.« Was weiß also die moderne Wissenschaft über den Sinn des Hierseins? Welche Antworten gibt inzwischen die Forschung über Nahtoderlebnisse? Bei Versuchen mit Studenten simulierten Psychologen Elemente der Nahtoderfahrungen, wie sie auch die Ärztin und Buchautorin Elisabeth Kübler-Ross 40 Jahre lang studiert hat. Sie erzielten vergleichbare Effekte, wie sie Menschen erlebt haben, die bei einer Nahtoderfahrung einen »Blick nach drüben« werfen konnten, dann aber durch Reanimation wieder »zurückgeholt« wurden. Sie hatten danach weniger Angst vor dem Leben und noch weniger vor dem Tod. Sie hatten jetzt das Gefühl, Teil eines großen Ganzen zu sein, lebten anders und bewusster. Und vor allem hatten sie gelernt, dass wir uns das Paradies oder die Hölle selber schaffen. Eine Frau berichtete: »Die Dinge, die mir vorher wichtig waren, wurden unwichtig, aber scheinbare Kleinigkeiten wurden jetzt ganz wichtig. Die Nahtoderfahrung hat mein Leben verändert. Ich lebe bewusster und dankbarer.«
Die Erfahrenen berichten übereinstimmend von einem Gefühl, über dem Körper zu schweben, vom Flug durch einen Tunnel in ein strahlendes Licht, von der Begegnung mit verstorbenen Verwandten und einem geheimnisvollen Lichtwesen und von einem Film, der im Zeitraffertempo das ganze Leben noch einmal beleuchte. Elisabeth Kübler-Ross sagt: Viele Menschen mit Nahtod-erfahrungen hätten »drüben« zum ersten Mal erfahren, was »grenzenlose Liebe« sei. Ethnologen fanden heraus, dass ein monotoner Trommelrhythmus von 220 Schlägen pro Minute das Bewusstsein verändert. Sie bringen die Gehirnwellen in den Theta-Bereich, in ein Zwischenreich zwischen Wachen und Träumen. In diesem Zustand können wir angeblich, so berichten inzwischen zehntausende, den Kontakt zum Hier und Jetzt behalten und gleichzeitig mit Helfern aus jenseitigen Welten in Kontakt treten. Dabei entscheiden wir selber, wie weit wir wandern wollen. Solche Tranceübungen, meint Joachim Faulstich, seien kein Religionsersatz, helfen aber, »den eigenen Weg zu finden«. Ob jemand religiös ist oder Atheist, spiele dabei kerne Rolle. »Das tragende Prinzip ist Offenheit und Toleranz - genau das, was Menschen mit lebensbedrohenden Krankheiten brauchen.«
Die Erfahrungen waren und sind im Altertum, bei Jenseitsreisen im Mittelalter oder bei indianischen und sibirischen Schamanen von heute verblüffend ähnlich. Schamanen waren schon immer Meister exstatischer, also außergewöhnlicher Erfahrungen. Sie sehen und sprechen in einem »anderen« Bewusstseinszustand mit »Geistern«. Faulstichs spannende Entdeckung: Die Bewusstseinspioniere der Frühzeit und die Berichte von Menschen, die in unseren Tagen Nahtoderlebnisse haben, erzählen von derselben Vision einer »anderen Welt«. Die Reisenden machen Erfahrungen in einem »inneren Land«; sie entdeckten ein »paralleles Universumvoller Schönheit, aber auch nicht ohne Gefahren«, so der Autor. Wem das Geheimnis des Lebens und Todes nicht gleichgültig ist, wird von diesem »Reisebericht« geradezu gefesselt sein. Die moderne Neurologie zeigt uns die Umrisse einer Landkarte des Unbewussten, die ahnen lässt, was die Seele mit uns vorhaben könnte.
Im Dogenpalast von Venedig hängt das Werk des niederländischen Malers Hyronimus Bosch aus der Zeit um 1500: »Der Aufstieg ins himmlische Licht«. Zu sehen ist ein Mensch, begleitet von einem Engel, in einer Lichtspirale. Am Ende des Tunnels leuchtet ein »ewiges« übernatürliches Licht. Das Bild entspricht den heutigen Nahtoderfahrungen, sagen die Wissenschaftler.
Der Heidelberger Neurologe und Psychiater Michael Schroeter-Kunhardt, Leiter der deutschen Nahtodforschung, schätzt, dass heute etwa drei Millionen Deutsche eigene Nahtoderfahrungen haben. Vorläufiges Fazit seiner Forschung: Biologische Prozesse im Gehirn seien für Todesnäheerfahrungen verantwortlich. Und das mache durchaus Sinn. Denn: »Der Sinn dieses biologisch initiierten Programms ist es, den Leuten zu zeigen, dass der Tod nicht das En-dSgist. Die Erfahrung ist so perfekt, dass man sich wohl kaum eine bessere Methode vorstellen könnte, jemanden auf ein Leben nach dem Tod vorzubereiten.« Schroeter-Kunhardt vergleicht das Gänze mit einem Flugsimulator, der ja auch die Aufgabe habe, auf das wahre Fliegen vorzubereiten:
»Der Mensch ist von vornherein ein religiöses Wesen.«
So weise eine über zehn Jahre geführte holländische Langzeitstudie des Kardiologen Pim van Lommel nach, dass Herzpatienten mit Todesnäheerfahrung keine Angst mehr vor dem Tod haben und ihr Interesse an Natur und Mitmenschen wesentlich höher sei als von Herzparienten ohne Nahtoderfahrung. 18 Prozent seiner Patienten hatten Nahtoderfahrungen. Die medizinischen Werte der beiden Gruppen unterschieden sich nicht.
Für den US-amerikanischen Kardiologen Michael Sabom sind die gut dokumentierten Nahtoderfahrungen seiner Hirnpatientin Pam Reynolds wie ein Beweis für die Existenz der Seele. Bei dieser Patientin hatten die Kurven des EEG, das die Hirnströme misst, eine Nulllinie gezeigt, ebenso die Kurve, welche die elektrischen Aktivitäten im Hirnstamm angibt. Also tot! Danach aber begann die Patientin ihre eigentliche Jenseitsreise. Das ist lückenlos dokumentiert.
Schroeter-Kunhardt dazu: »Normalerweise würden wir als Mediziner erwarten, dass das Gehirn in diesen Situationen abschaltet. Die Tatsache, dass es dies eben nicht tut und jetzt komplexe Höchstleistungen ablaufen, zeigt uns, dass es ein Leben nach dem Tod geben kann und dass die Nahtoderfahrung sozusagen auf dieses Leben nach dem Tod vorbereitet.«
Die bisherigen Forschungsergebnisse der wissenschaftlichen Thanatologie (Thanatos ist das griechische Wort für »Tod«) sind für viele sicher noch kein exakt-wissenschaftlicher Beweis für die SeeleT für das Paradies oder auch für das Fegefeuer und die Hölle. Wir wissen nur, dass wir ein Land der Imagination betreten. Aber tröstlich ist für Joachim Faulstich schon der wissenschaftliche Befund, dass es nach dem Tod »irgendwo weitergehen könnte«. Vielleicht findet die Seele beim Sterben zu sich selbst. Und zudem: Wer Sterbende begleitet, kann heute in Kursen lernen, was sie beim Sterben durchleben. Das kann den Begleitern ebenso eine Hilfe sein wie den Sterbenden.
Darüber berichten schon das tibetische und das ägyptische Totenbuch, aber auch christliche Totenbücher und die Druiden der alten Kelten. Und die moderne Wissenschaft lernt jetzt auch, dass der Geist in veränderten Bewusstseinszuständen eine »andere« Ebene von Wirklichkeiten, ja Parallelwelten, entdecken kann. Das wusste im 20. Jahrhundert kaum jemand besser als der Schweizer Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung. Er ist ein Kronzeuge bei Faulstichs Entdeckungsreise ins »innere Land«. Neu ist also Faulstichs Psycholandkarte nicht, aufregend aber allemal. Menschen aller Kulturen und Religionen fanden zu allen Zeiten ihren eigenen Weg ins Zentrum des Geheimnisses. Geh-Heim-nis! Religion war nie etwas anderes als Sehnsucht nach Heimat.
»Das innere Land« ist ein spannend geschriebenes, bestens recherchiertes und existenziell berührendes Buch. Danach ist wohl kein Leser mehr derselbe oder dieselbe. Es könnte ja sein, dass nach der Lektüre dieses Buches für neugierig gewordene Leser die Reise ins »innere Land« nicht aufhört, sondern erst wirklich beginnt. Die Mönche im Mittelalter haben uns schon gelehrt, dass die Kunst des Sterbens (»ars moriendi«) der Sinn des Lebens sei. Ihre Lehre kann man so zusammenfassen: Lebe so, als sei der nächste Augenblick dein Letzter. Oder: Lerne zu sterben im Einklang mit dem göttlichen Gesetz, das deine Seele sehr wohl kennt. •

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»Das innere Land«: Joachim Faulstich, 320 Seiten, Knaur Verlag, 17,90 Euro.
Infos: www.das-innere-land. de.

Siehe auch: Publik-Forum-Extra »Das Jenseits in uns« von Peter Rosien (Bestell-Nummer 2662)


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