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Mir ging es beim Lesen des
Buches von Frau Charlotte Rørth wie mit der
Quantenphysik. Man weiß dass es stimmt, aber man kann es
mit unserem irdischen Verstand und Wissen nicht
begreifen. Auch sie selbst will keinem Erklärungsversuch
folgen. Sie sei eine ganz normale Westeuropäerin.
Getauft, weil es irgendwie dazugehörte, aber kirchenfern
in einem liberalen Milieu aufgewachsen. Zum kritischen
Denken erzogen und der eigenen Vernunft verpflichtet;
verheiratete Mutter von drei Söhnen. Seit die Kinder aus
dem Gröbsten raus sind, geht sie zurück in ihren Beruf
als Journalistin. Sie arbeitete bei Dänemarks größter
Regionalzeitung ; sie reiste, führte Interviews, leitete
das Lifestyle-Ressort. Eine Dienstreise führt sie nach
Andalusien, sie soll die dortige Gegend ihren Lesern
vorstellen. In der Sakristei der Kirche Capilla de el
Salvador im andalusischen Úbeda wartet sie auf einen
einheimischen Reiseführer, hatte die Augen geschlossen,
hört wie Touristen in der Nähe miteinander Italienisch
reden. Dann geschah es: Vor ihren geschlossenen Augen
öffnet sich eine zweite Realität. Ein unfasslich
attraktiver Mann schaut sie an. "Ich habe ihn nie zuvor
gesehen, aber ich erkenne ihn wieder", Jesus, als er
anderthalb Meter links vor ihr auftaucht. Er bleibt
direkt vor ihr stehen. Die Szene ist total real, in
natürlicher Größe. Sie sieht seine Arme, seine Kleidung,
seine Beine, seine Sandalen, die Kiesel auf dem Weg,
seine Begleiter, die sich anschicken ihm etwas sagen zu
wollen, den leicht abfallenden Weg, die Olivenbäume, das
Dorf auf der Höhe mit den niederen Häusern und den
spielenden Kindern, den Himmel, den Stand der Sonne. Es
muss mitten am Tag sein, die Schatten fallen kurz. Er
steht einfach vor ihr. Ein ebenmäßiges Gesicht,
freundliche Augen. Ein wissender, zugewandter Blick. "Er
fordert nichts, fragt nach nichts". Sein Blick
durchdringt sie bis in den letzten Winkel ihrer Seele.
"Seine Ausstrahlung ist stärker als erotisch, er berührt
mich tiefer als jemals ein anderer Mann", schreibt die
Dänin in dem Buch, das in ihrer Heimat ein Bestseller
geworden ist. "Schön dich hier zu sehen" sagt er in
einer wohlklingenden fremden Sprache, wohl aramäisch,
aber sie versteht ihn trotzdem. "Er kennt mich, er kennt
jede Sekunde meines Lebens" ."Er sieht durch alles
hindurch". Unzählige Szenen ihres bisherigen Lebens
tauchen zwischen Jesus und ihr auf, solche an die sie
sich erinnern konnte und solche die sie völlig vergessen
hatte, auch beschämende Dinge wie sie ihre Söhne
ausschimpfte. Alle Versuche mentaler Verteidigung
erodierten zugunsten von etwas Gewichtigerem und
Größerem. Sie fühlt sich auf eine nie gekannte Weise
angenommen und geliebt. Nicht als Frau, sondern als
Mensch. So, wie sie ist. inklusive ihrer Schwächen und
Fehler. Ihr laufen die Tränen über das Gesicht, wenn sie
später an ihre Erfahrung denkt. Immerzu hat sie gerötete
Augen, nimmt 20 kg ab. Jede Gelegenheit benutzt sie um
wieder nach Andalusien zu fahren. Vier mal im nächsten
Jahr wird sie wieder dort sein. Dann begegnet sie ihm
noch einmal, wieder öffnet sich vor ihr die zweite
Realität. Es ist dieselbe Szene, nur einige Minuten
später als vor einem Jahr und vor 2000 Jahren im
heutigen Palästina. Jesus ist schon einige Meter
weitergegangen, spricht mit anderen. Sie sieht ihn nur
von hinten. Mit brennender Sehnsucht schaut sie ihm
nach, dem Mann der ihr Leben veränderte. Er bemerkt es,
dreht sich nochmal zu ihr um und lächelt. Sie fragt ihn,
was sie nun tun soll. "Ich verlasse mich auf dich" sagt
er ihr zum Abschied. Und dann geht er und die zweite
Realität schließt sich wieder.
In einer Rezension in der
Frankfurter Allgemeinen vom 23.12.2018 schreibt Julia
Schaaf weiter: Die Begegnung mit Jesus hatte sich
angekündigt. Schon im November 2008, als eine
Dienstreise Rørth zum ersten Mal nach Andalusien führte,
stand sie plötzlich wie angewurzelt in besagter
Sakristei und konnte sich nicht mehr bewegen.
Anschließend befand der Reiseführer, er sehe ein Licht
um sie herum, Rørth würde förmlich leuchten. Zurück in
Dänemark geht sie morgens mit dem Hund spazieren, als
ein gewaltiger gelber Strahl aus dem Winterhimmel
schießt und sie zwischen den Augenbrauen trifft. Sie
spürt, wie das Licht durch ihren Körper fließt. Später,
nach der ersten Begegnung mit Jesus, wird es weitere
geben und Momente, in denen Rørth Auren sehen kann,
Farben, die andere Menschen umgeben wie eine Hülle.
Einmal bemerkt ihr Sohn, aus den Fingern seiner Mutter
kämen gelbe Strahlen. Das Besondere an Charlotte Rørth
ist nun, dass sie einerseits partout an gar nichts
glaubt, was all diese Merkwürdigkeiten erklären könnte.
"Ich war nie spirituell interessiert", sagt sie. Aus dem
einzigen Yoga-Kurs ihres Lebens ist sie gleich in der
ersten Stunde rausgeflogen, weil sie eine ketzerische
Frage stellte. Andererseits vertraut sie ihrer
Wahrnehmung und ihrem eigenen konkreten Erleben. Noch
heute sagt sie über die Begegnung in der Sakristei:
"Während ich dort saß, wusste ich genau, wer und wo ich
war. Ich wusste, dass ich nicht träumte. Und ich wusste,
ich war nicht in Trance." Sie habe sich nicht erklären
können, was gerade geschah. Bis heute könne sie es nicht
beweisen. Aber: "Ich wusste, es war Jesus. Ich kann
nicht sagen, woher. Aber ich wusste es sofort."
Zehn Jahre später ist
Charlotte Rørth immer noch Journalistin, auch die Ehe
hat gehalten. Schließlich drehte sich ihr Denken nur
noch um den Mann ihres Lebens und meinte damit einen
anderen als ihren Ehemann. Manchmal dachte sie, sie wird
verrückt, aber ihr Ehemann hielt zu ihr, auch wenn er es
nicht verstand, was mit seiner Frau geschehen war. Schon
bald nach ihren Begegnungen mit Jesus besann sie sich
ihres erlernten Handwerkszeugs als Journalistin. Sie
interviewte Experten der Psychiatrie, Psychologie,
Neurologie, Theologie, Philosophie und nimmt den Leser
mit auf ihrer Suche nach dem Verstehen dessen was mit
ihr passiert war. Was ist die Botschaft? Was ist
Wirklichkeit? Warum Sie und nicht jemand anderes? Ihre
Suche ist am Ende des Buches nicht abgeschlossen. Wie
kann man auch etwas verstehen, das den irdischen
Verstand übersteigt? Aber das Faktum der Begegnung
wischen ihr alle Zweifel des Verstandes hinweg. Sie hat
das Unerklärbare erfahren und sie weiß dass es anderen
auch so gegangen ist.
Hier könnte die Rezension
mit dem Fazit enden, dass es einfach Unerklärbares gibt!
Aber es ist ein urmenschliches Bedürfnis das
Unerklärbare zu ergründen.
Es gibt Parallelen bei anderen Transzendenzerfahrungen.
In vielen Nahtoderfahrungen wird eine Lebensrückschau
erlebt wie sie auch bei Frau Rørth ablief. Meist sind es
dort Lichtwesen oder ein personal empfundenes Licht die
diesen Prozess auslösen. Bei Frau Rørth ist es der
inkarnierte Jesus, als dieser als Mensch sie an einem
Pfad in Palästina in der Nähe eines Dorfes getroffen
hat. Gleich wie in Nahtoderfahrungen sind in der
spirituellen Realität unsere irdische Zeit und unser
irdischer Raum nicht mehr als Trennung existent. Aus
ihrer Beschreibung wird leider nicht ersichtlich, ob die
damaligen Begleiter Jesu sie auch am Wegesrand haben
stehen sehen oder ob der hellsichtige Jesus sie als
begleitendes Geistwesen wahrnahm, so wie es bei Moses und
Elias auf dem Berge Tabor der Fall war.
Nahtoderfahrungen enden meist damit, dass eine Rückkehr
mit der Botschaft begleitet wird man habe noch eine
Aufgabe auf der Erde zu erledigen. Das Pendant geschieht
bei Frau Rørth einige "palästinensische" Minuten später
als sie Jesus frug "Was soll ich tun"? Seine Antwort war
"Ich verlass mich auf dich". Dieser kurze Satz liest
sich wie ein Programm für ihre irdische Zukunft, das sie
noch nicht kennt, aber von Jesus begleitet sein wird.
Eine andere Parallele zu
Frau Rørth ist der bekannteste Fall einer
Transzendenzerfahrung, das Damaskuserlebnis des Paulus.
Er, ein feuriger Phärisäer, war zwei Monate nach der
Kreuzigung Jesu nach Damaskus unterwegs, ausgestattet
mit einer Vollmacht des Jerusalemer Hohenpriesters, um
die Führer, der sich gefährlich schnell ausbreitenden
Sekte der Christen, zu verhaften und zum Verhör nach
Jerusalem zu bringen. Kurz vor Damaskus umfing ihn und
seine Begleiter am helllichten Tag ein unbeschreibbares
Licht, heller als die Sonne. Eine Stimme, die nur er
vernehmen konnte sagte "Saul, Saul, warum verfolgst du
mich". Ob Paulus Jesus auch so klar sehen konnte wie
Frau Rørth scheint eher unwahrscheinlich, sonst hätte es
Paulus in seinen erhaltenen Briefen vermutlich erwähnt.
Die Erfahrung des lebendigen Lichtes und die Stimme
waren so eindrücklich, um ähnlich wie bei
Nahtoderfahrungen, die irdische Realität in einem
höheren Licht zu sehen und sein Leben gegen alle
Schwierigkeiten völlig darauf hin neu auszurichten. Aus
Saulus wurde Paulus, der mit dem gleichen kämpferischen
Eifer mit dem er vorher die Christen verfolgte, nun zu
deren todesmutigen Verteidiger wurde und zum Wegbereiter
des heutigen Christentums.
Diejenige Leser, die sich schon mit dem Gedanken an die
Reinkarnation angefreundet haben, werden noch weitere
Parallelen zum Erlebnis von Frau Rørth finden.
Erstaunlich ist es ja, dass sie Jesus nicht als ein
spirituelles Lichtwesen wahrnahm, wie es bei
Jesusbegegnungen meist berichtet wird, sondern als den
Menschen Jesus in irdischer Zeit um das Jahr 30 herum an
einem konkreten Ort in Palästina. Diese Besonderheit
lässt den Gedanken zu, dass Frau Rørth sich an ein
früheres irdisches Leben erinnern konnte, so wie es
Elisabeth Haich tat. Getriggert durch den Anblick eines
Sonnenunterganges rutsche Frau Haich in ein früheres
Leben als Tochter des Hohenpriesters Ptah-hotep zur Zeit
der altägyptischen 5. Dynastie. Sie erlebte die ganze
Inkarnation wieder, ähnlich den Lebensrückschauen bei
Nahtoderfahrungen und der Leser ihres Buches
"Einweihung" erfährt vieles über die Ausbildung eines
Priesters im alten Ägypten und den Zweck der Pyramiden
als Einweihungsstätten.
Aus dem Buch von Frau Rørth erfahren wir leider nicht,
wie sie sich selbst im Moment der Jesusbegegnung
wahrgenommen hatte. Dies könnte Aufschluss geben für
eine andere mögliche Variante einer Erklärung. Eine ganz
eigentümliche Weise Jesus während seines irdischen
Lebens wahrzunehmen berichtet Anna Katharina Emmerick in
ihren von Clemens Brentano aufgeschriebenen Visionen.
Anfang des 19.Jahrhunderts begleitete die Nonne aus
einem armen Kloster und später Haushälterin eines
Pfarrers in der Nähe von Münster in Westfalen in ihren
Visionen Jesus über mehrere Jahre hinweg auf dessen Wege
in Palästina bis zu seinem dramatischen Ende. Eindeutig
ist, dass sie Jesus als körperloses Geistwesen
begleitete und nicht als ein dort inkarnierter Mensch.
Deutlich wird das an einem Tag, als sie vergeblich
versuchte in das Geschehen einzugreifen. Sie sah wie
Johannes der Täufer gefangen genommen werden sollte und
versuchte dies zu verhindern. Ähnlich wie oft in
Nahtoderfahrungen berichtet wird, wollte sie jemand am
Arm packen und war erschrocken als sie durch die Materie
einfach hindurchgriff und der Betroffene auch ihr lautes
Rufen nicht hörte.
Fünf Jahre nach ihrer ersten
Begegnung mit Jesus im Jahre 2009 reist Frau Rørth nach
Israel an die Orte des Wirkens Jesu. In der Nähe des
Berges Tabor, in einem der Täler die zum See Genezareth
hinabführen, muss sie ihn getroffen haben. Sie weint vor
Ergriffenheit fast auf der ganzen Reise und es reift in
ihr der Entschluss anderen Menschen von sich und ihrem
tiefsten Erlebnis zu berichten, auch wenn sie dadurch in
seelischer Nacktheit dasteht, angreifbar und verletzlich
wird. Dass Jesus heute genauso lebt und wirkt wie damals
als er den Jüngern erschienen ist, braucht sie nicht
mehr zu glauben, sie weiß es.
Nach ihrer Rückkehr nach
Dänemark beginnt sie dieses Buch zu schreiben. Die
Erstausgabe stand über ein Jahr auf der Bestsellerliste
in Dänemark. Ende 2018 erscheint das Buch in Deutsch.
Inzwischen hat sie weitere Bücher geschrieben, die aber
leider bisher nicht übersetzt sind. Wir dürfen gespannt
sein auf ihren weiteren inneren Prozess und auf das was
Jesus meinte als er sagte "Ich verlass mich auf dich".
Zum Schluss sei noch erwähnt
dass die Kirche im andalusischen Úbeda eine
ungewöhnliche Vergangenheit hat. Sie ist in einer Zeit
gebaut worden als Islam, Christentum und Judentum
friedlich zusammenlebten und sich gegenseitig
respektierten und befruchteten. Der große christliche
Mystiker Johannes vom Kreuz hatte sich hierher
zurückgezogen als er verfolgt wurde.
Wer sich
über die heutigen Aktivitäten von Frau Rørth informieren
möchte, kann dies auf ihrer Website tun:
www.charlotteroerth.dk . Tipp: Geben Sie die Adresse
in das Suchfeld bei Google ein. Google bietet ihnen dann
die Übersetzung von Dänisch in Deutsch an. Diese
maschinelle Übersetzung ist zwar nicht perfekt, aber man
kann den Sinn immer verstehen.
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