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Das Neue Weltbild

 

   

 

 

 

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

  

 

 








1-Fragestellungen
2-Konstantin
3-Nicäa-Arius
4-Arianer-Nicäaner
5-Konstantinopel
6-Streit um Origenes
7-Christologie
8-Schulen
9-Ephesus-Nestorius
10-Chalcedon
11-Ära Justinian
12-Origenes
13-Beschlüsse
14-Zusammenfassung
15- Anathematismen
ZEITDIAGRAMM

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

Kapitel 3
Der arianische Lehrstreit und das 1. ökumenische Konzil zu Nicäa (325)

Die Fragen zur Trinitätslehre, die im 2. und 3. Jahrhundert auftraten, (s. Kapitel 1) waren auch im 4. Jahrhundert noch nicht völlig geklärt. Nach dem Ausschluss der Monarchianer aus der Kirchengemeinschaft hatte sich als Lehrmeinung herauskristallisiert: Christus ist eine göttliche und gleichzeitig vom Vater verschiedene Person.

Beide Personen waren also göttlich; doch in welchem Verhältnis standen sie zueinander? Vorerst gab es darüber keine verbindliche Lehrmeinung.

Während im Orient der Sohn dem Vater unter geordnet wurde (Subordinatianismus, s. Kapitel 1), wobei jedoch an seiner Göttlichkeit nicht gezweifelt wurde, lehrte die römische Kirche die "Homousie" (Wesensgleichheit, bzw. Wesenseinheit) zwischen Vater und Sohn (nicht zu verwechseln mit "Homöusie" — Wesensähnlichkeit).

Der Presbyter Arius zu Alexandrien (ca. 280—336) vertrat den Subordinatianismus in extremster Form. Einige Punkte aus seiner Lehre:

  • Der Logos besteht nicht seit Ewigkeit.

  • Er wurde vom Vater aus nichts geschaffen, ist also Geschöpf.

  • Durch den Logos hat Gott alles geschaffen.

  • Während zwischen dem Logos und den Geschöpfen nur ein quantitativer Unterschied besteht, ist der Unterschied zwischen Gott und dem Logos unendlich groß.

  •  Der Logos ist nur als angenommener Sohn Gottes zu bezeichnen.

  • Der Logos vermag sich zum Guten wie zum Bösen zu entscheiden; seine Sündlosigkeit beruht auf freier Willensentscheidung. Der Vater habe im voraus von seinem vorbildlichen Leben gewußt.

Arius verkündete seine Lehre zunächst in Alexandrien (ab 318). Nach einigen vergeblichen Verboten durch seinen Bischof Alexander wurde Arius im Jahre 320 oder 321 mit seinen Anhängern auf einer Synode aus der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen. Dennoch nahm der Streit zwischen Anhängern und Gegnern des Arius immer größere Ausmaße an. Besondere Unterstützung erfuhr Arius durch den Bischof Eusebius von Nikomedien (dessen Anhänger wurden Eusebianer genannt). Kaiser Konstantin sah Ruhe und Ordnung gefährdet und versuchte zu vermitteln, jedoch ohne Erfolg.

So wurde im Jahre 325 die 1. ökumenische Synode nach Nicäa einberufen. Es nahmen etwa 300 Bischöfe daran teil, davon sieben Abendländer (diese Zahlen sind jedoch nicht genau überliefert). Die Verhandlungen verliefen sehr erregt, zumal auch Arius selbst anwesend war. Als einer seiner Hauptgegner tat sich Athanasius aus Alexandrien (295—373) hervor. Auch der Kaiser selbst griff mehrmals ein. Schließlich wurde die arianische Lehre verworfen, und die Konzilsväter bemühten sich um eine klare Formulierung des rechten Glaubens.

Eine aus orientalischen Bischöfen bestehende Mittelpartei schlug eine Formulierung vor, die aus der Lehre des Origenes hergeleitet war; diese wurde teilweise berücksichtigt, aber noch ergänzt, so dass dem Arianismus eine eindeutige Absage erteilt wurde.

Das Symbol (Glaubensbekenntnis) von Nicäa lautete schließlich:

"Wir glauben an einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer all des, das sichtbar und unsichtbar ist; und an einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, der als Einziggeborener aus dem Vater gezeugt ward, das heißt aus dem Wesen des Vaters, Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrhaftiger Gott aus wahrhaftigem Gott, geboren, nicht geschaffen, eines Wesens (homo. Usios) mit dem Vater, durch welchen alles geworden ist, sowohl was im Himmel wie was auf Erden ist, der um uns Menschen und um unseres Heiles willen herabgestiegen ist und Fleisch geworden ist, der Mensch ward, litt und am dritten Tage auferstand, aufgefahren ist gen Himmel (und) kommen wird, um Lebende und Tote zu richten; und an den Heiligen Geist. Die aber sagen:

,es gab eine Zeit, da er nicht war‘, und: ,ehe er geboren ward, war er nicht‘, und: ,aus Nichtseiendem ist er geworden‘, oder die behaupten, er sei aus einer anderen Hypostase oder Wesenheit (als der Vater), oder der Sohn Gottes sei (geschaffen oder) wandelbar oder veränderlich, die verdammt die katholische und apostolische Kirche."

Einen Hauptangriffspunkt bildete später der Begriff "homousios", da er des Sabellianismus (s. Kapitel 1) verdächtigt wurde.

Arius wurde zusammen mit zwei Bischöfen, die die Unterschrift verweigert hatten, exkommuniziert und verbannt. Kurz darauf wurden zwei weitere Bischöfe ebenfalls in die Verbannung geschickt, da sie sich des Arianismus verdächtig machten. Die Schriften des Arius wurden dem Feuer übergeben, auf ihren Besitz stand fortan die Todesstrafe.

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