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Das Neue Weltbild

 

   

 

 

 

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 

   

   

  

 

 

 








1-Fragestellungen
2-Konstantin
3-Nicäa-Arius
4-Arianer-Nicäaner
5-Konstantinopel
6-Streit um Origenes
7-Christologie
8-Schulen
9-Ephesus-Nestorius
10-Chalcedon
11-Ära Justinian
12-Origenes
13-Beschlüsse
14-Zusammenfassung
15- Anathematismen
ZEITDIAGRAMM

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

Kapitel  7
Anfänge des christologischen Streits

7.1  Der Arianismus
7.2   Apollinaris von Laodicea

7.1  Der Arianismus

Für die Arianer war der Sohn Gottes ein Geschöpf des Vaters und nicht mit diesem wesensgleich. Diese These bildete den Hauptgegenstand der Auseinandersetzungen mit dem Arianismus. Ein anderer Punkt dieser Lehre, der zuerst nur wenig beachtet wurde, sollte später noch Bedeutung erlangen:

Die Arianer,,. . verstümmelten auch die Menschheit Christi, indem sie dem Erlöser die menschliche Seele absprachen, ihn nur einen unbeseelten Leib annehmen ließen. Die Äußerungen des Seelenlebens Christi sollten auf den Logos selbst zurückgehen und ihn damit als veränderlich und geschöpflich erweisen." Damit war der Grund zum christologischen Streit gelegt: Es war die Frage nach dem Verhältnis von göttlicher zu menschlicher Natur in Christus, die in den kommenden Jahrhunderten Anlass für erbitterte Glaubenskämpfe gab.

Die Lehre der Arianer war insgesamt auf dem Konzil zu Konstantinopel im Jahre 381 (s. Kapitel V) verurteilt worden.

 

 7.2   Apollinaris von Laodicea


Bischof Apollinaris von Laodicea (gest. ca. 390) galt als Gegner des Arianismus. Die Meinung der Arianer über die Menschwerdung Christi, die der kirchlichen Lehrmeinung widersprach, veranlasste ihn jedoch, dieser Frage weiterhin nachzugehen.

Er kam zu folgendem Ergebnis: Da Jesus ohne Sünde lebte, könne er keine menschliche Natur besessen haben, die der unseren ähnlich ist. So sei in ihm auch keine "höhere, vernünftige Seele" oder kein ,,Geist (griech.: Nous)" gewesen; "der Logos habe....unser Fleisch und eine animalische Seele angenommen, aber an Stelle des Geistes sei er selbst als hegemonisches Prinzip getreten." 13

Seiner Meinung nach konnten nicht zwei "Naturen" (ein göttliche und eine menschliche) in Christus existieren, da für ihn "Natur" so viel bedeutete wie ,,Person".

Von Apollinaris wurden nur wenige Schriften unverfälscht überliefert. Zur Verdeutlichung des oben Gesagten einige Stellen daraus:

,,Es ist unmöglich, dass in einem und demselben (Subjekt) zwei Vernunft- und Willensträger zusammen bestehen, wenn anders nicht einer dem anderen widerstreiten soll zufolge seines eigenen Wollens und seiner Eigentätigkeit. Folglich hat der Logos nicht eine menschliche Seele angenommen, sondern nur den Samen Abrahams; denn den Tempel des Leibes Jesu bildete im voraus der unbeseelte, vernunft- und willenlose Tempel Salomos ab." (Aus der 1. Rede "Über die Henosis") 14 "Es macht uns aber lebendig Christi Fleisch wegen der mit ihm wesenhaft verbundenen Gottheit; was aber lebendig macht, ist göttlich; göttlich ist also das Fleisch, weil es mit Gott in Verbindung getreten ist; und dieses rettet, wir aber werden gerettet, weil wir an ihm wie an einer Speise teilhaben.... Der Leib Christi ist nicht (wie der unsere) ein Leib des Todes, sondern des Lebens; also ist das Göttliche nicht eines Wesens mit dem Menschlichen." (Aus dem Syllogismen.Fragment)

Im Jahre 388 wurden die Anhänger dieser Lehre von Kaiserin Theodosius verbannt, nachdem Papst Damasus auf mehreren Synoden sein Verdammungsurteil ausgesprochen hatte. Die Lehre des Apollinaris wirkte aber dennoch weiter; sie enthielt Grundlagen des Monophysitismus und sollte auf diese Weise noch große Bedeutung erlangen.

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