Das Christentum der ersten Jahrhunderte war
in sich zerrissen durch den trinitarischen Streit, aus dem sich dann der christologische
Streit entwickelte.
Besondere Bedeutung kam diesen
Streitigkeiten seit der Zeit Konstantins des Großen hinzu: Kirche und weltliche Macht
waren fortan eng verbunden, und die weltliche Macht diktierte oft im Interesse des Reiches
die Lösung von Glaubensfragen in ihrem Sinne. Ab dieser Zeit wurden auch die
ökumenischen Konzilien eingeführt, deren Entscheidungen für den Glauben bindend waren.
Auch hier machte sich der Einfluss der Kaiser deutlich spürbar.
Die Glaubensstreitigkeiten gefährdeten die
Einheit des Reiches ernsthaft, was die Kaiser zu immer strengerem Durchgreifen
veranlasste. Die Entwicklung vom 1. bis zum 5. Konzil führt dies vor Augen.
Maßgeblich geprägt wurde die Theologie
der ersten Jahrhunderte von der Lehre des Origenes, die u. a. auch die Präexistenz, die
auch die Reinkarnation enthielt.
Seine Lehre wurde auf dem 5. ökumenischen
Konzil verworfen, er selbst ab dieser Zeit zu den Ketzern gerechnet.
Dass es so weit kam, hatte zwei Gründe:
1. Kämpfe zwischen Anhängern und Gegnern
seiner Lehre im palästinensischen Mönchtum hatten Unruhe im Reich gestiftet. Die
Verurteilung des Origenismus sollte dies in Zukunft unterbinden.
2. Das 5. ökumenische Konzil war
einberufen worden, um endgültig Frieden zwischen den Monophysiten und den Dyophysiten
herzustellen; dadurch sollten auch die politischen ,Wirren, die durch Glaubenskämpfe
bedingt waren, ein Ende finden. Aus diesem Grund wurde sowohl den Monophysiten als auch
den Dyophysiten ein Zugeständnis gemacht. Das Zugeständnis an die Monophysiten war die
Verurteilung der Drei Kapitel"; als Zugeständnis an die Dyophysiten konnte dem
Kaiser die Verdammung des Origenes und seiner Lehre dienen, was sich wegen der Vorfälle
in Palästina geradezu anbot.
Mit der Verurteilung und Verdammung des Origenes brach die
Kirche den Stab über das Gedankengut eines ihrer bedeutendsten Theologen der ersten
Jahrhunderte die bindende Lehrmeinung der Kirche zu Origenes besitzt bis heute
Gültigkeit.
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